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Image by tsuyoshi kozu

Story

Im alten Litauen war das Landleben eng mit der Landwirtschaft verknüpft. Eine Hauptaktivität war der Anbau von Flachs, der im Vergleich zu anderen Pflanzen viel mehr Arbeit erforderte.

 

Aber die Litauer liebten den Flachs und nutzten ihn nicht nur als Material, sondern auch für medizinische Zwecke. Aus dieser Wertschätzung heraus entstanden Geschichten, Spiele, und Lieder, die um den Flachsanbau kreisten.

 

Besondere Momente im Anbau wurden mit großartigen Festen gefeiert. Diese alten Geschichten und Traditionen sind bis heute erhalten geblieben und sind ein wichtiger Teil der litauischen Kulturgeschichte.

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Der Anbau

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Der Flachsanbau war mehr als nur eine landwirtschaftliche Tätigkeit; er war ein gemeinschaftliches Unterfangen, das alle miteinbezog. Während die Männer sich um die Ernte der Flachsstängel kümmerten, lag es in der Verantwortung der Frauen, die Fasern zu kämmen und vorzubereiten. Besonders für junge Mädchen war Leinen von besonderer Bedeutung, da die Pflanze sie auf ihrem Weg zur Ehe begleitete.

 

In Litauen war es undenkbar, bedeutende Feiern ohne Leinen zu gestalten – sei es eine Verlobung, Hochzeit, Taufe oder ein anderes Familienfest. Litauerinnen und Litauer schmückten ihre Häuser mit Leinen, und es war das bevorzugte Geschenk zu wichtigen Anlässen. Festliche Tafeln wurden mit makellosen weißen Leinentischdecken gedeckt, während im Alltag karierte oder gestreifte Leinentücher Verwendung fanden. Doch Flachs begleitete nicht nur freudige Momente – auch bei Beerdigungen spielte er eine bedeutende Rolle.

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